Der Mittelstand ist mit knapp 60% aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten die treibende Kraft der deutschen Wirtschaft. Weltweit genießen vor allem die sogenannten „Hidden Champions“ wegen ihrer hochwertigen Produkte und Dienstleistungen sowie ihrer Innovationsfähigkeit großes Ansehen. Eine langfristige Schwächung würde für den Wirtschaftsstandort Deutschland signifikante Folgen haben.

Umso wich­ti­ger ist es, dass der Mit­tel­stand die Corona-Krise best­mög­lich bewäl­ti­gen kann und über­steht. In die­sem Zusam­men­hang spie­len pri­mär die Unter­neh­mens­fi­nan­zie­rung sowie die Sicher­stel­lung der Liqui­di­tät eine bedeu­tende Rolle. Maß­nah­men wie Kurz­ar­beit oder Steu­er­stun­dun­gen sol­len hel­fen, Auf­trags­rück­gänge und damit ver­bun­dene Umsatz­ein­brüche zu kom­pen­sie­ren.

Die aktuelle Blitzumfrage der Unternehmensberatungen Ebner Stolz Management Consultants GmbH und Wolff & Häcker Finanzconsulting AG (whf) zeigt, dass der deutsche Mittelstand von der Corona-Krise stark getroffen wurde. Mehr als jeder zweite Geschäftsführer beschreibt die Auswirkungen als erheblich und jeder fünfte Befragte kämpft aktuell mit Liquiditätsengpässen. Gleichzeitig blicken die Unternehmen verhalten optimistisch in die Zukunft. Rund 60% der Befragten spüren bereits eine Verbesserung ihrer Lage. Es besteht ein Wunsch nach einer Verlängerung der Corona-Hilfsprogramme und nach Steuersenkungen.

Umsatz- und Auftragseinbruch durch Corona

Die Corona-Krise hat zu einem erheblichen Einbruch im Mittelstand geführt. Mehr als drei Viertel der Befragten berichten von rückläufigen Umsätzen und Auftragseingängen. Aber auch die Stornierung von vorhandenen Aufträgen und die Liquiditätsversorgung sind für viele Unternehmen zum Problem geworden. Erfreulich ist, dass sich durch die derzeitige Krisensituation nur ein relativ geringer Anteil der Geschäftsführer in ihrer unternehmerischen Existenz bedroht sieht. Lediglich 4% der Befragten geben dies an.

Mittelfristig wird mit einem Erreichen des Vorkrisenniveaus gerechnet

Derzeit vermelden die Geschäftsführer bereits eine wirtschaftliche Erholung. Rund 60 % der Befragten spüren eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Dies betrifft vor allem ein Anziehen der Auftragseingänge (bei mehr als einem Drittel der Befragten).

Große Nachfrage bei der Liquiditätssicherung

Die Corona-Programme zur Liquiditätssicherung hat der Mittelstand in hohem Maße in Anspruch genommen. Vorwiegend wurden dabei das Kurzarbeitergeld (69 %) sowie Steuerstundungen (35 %) genutzt. Auch die von der KfW geförderten Kredite wurden von etwa einem Viertel der Unternehmen beantragt. Lediglich ein Viertel der befragten Unternehmen habe keine Corona-Hilfen genutzt.

Unternehmen stellen Forderung an die Politik

Zwar sind die meisten Unternehmen mit dem Vergabeprozess der KfW zufrieden, doch ein Viertel bemängelt die lange Dauer bis die Mittel ausgezahlt wurden. Zudem wünschen sich viele Unternehmer eine Verlängerung der Corona-Hilfen sowie zusätzliche Steuersenkungen.

Die vollständige Studie können Sie unter kontakt@whf-ag.de gerne anfordern.