Die Unternehmensberatungen Wolff & Häcker Finanzconsulting AG (whf) und Ebner Stolz Management Consultants GmbH (Ebner Stolz) haben ihre achte gemeinsame Studie zur aktuellen Lage und Finanzierung im Mittelstand veröffentlicht. Im Sommer 2023 befragten sie deutschlandweit fast 2.500 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem verarbeitenden Gewerbe zu Auswirkungen der Krisen auf die Finanzierung und das Geschäftsmodell.

Die Resultate zeigen, dass die mittelständischen Unternehmen im Vergleich zur Untersuchung von 2021 weniger optimistisch in die Zukunft blicken. Zwar beurteilt knapp die Hälfte (48%) die aktuelle wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens noch positiv, aber nur noch 4 % der Befragten sind für die Zukunft sehr positiv gestimmt (gegenüber 16 % im Jahr 2021). Und auch „gute Zukunftsaussichten“ werden mit 42 % deutlich seltener genannt als 2021 mit damals 62 %.

Die größten Hürden für künftiges Wachstum sind laut den Befragten vor allem der Mangel an qualifiziertem Personal (94% stimmen dem voll oder teilweise zu). Aber auch steigende Energiepreise (84%), Reglementierung/Bürokratie (79%) sowie Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung (76%) spielen eine wichtige Rolle.

Gleichzeitig berichten nur wenige Unternehmen von Problemen bei der Kapitalbeschaffung und sind mit ihrer Hausbankbeziehung weiterhin zufrieden. Während der Krisen setzen sie größtenteils auf herkömmliche Finanzierungsinstrumente wie Bank- oder Förderdarlehen (64 %), Leasing/Factoring (57 %) oder Gesellschafterdarlehen (48 %).

Es wird eine weitere Zunahme des Zinsniveaus erwartet (75%), wohingegen die Befragten davon ausgehen, dass es mittel- bis langfristig auf einem konstant hohen Stand bleiben wird. In der längerfristigen Betrachtung (ab 3 Jahre) dürfte es dann wieder sinken. Bei der Inflationsrate sieht die Mehrheit schon kurzfristig eine Stagnation und bereits bei einer Perspektive von mehr als einem Jahr Rückgänge.

Die meisten Befragten sehen einen erhöhten Anpassungsdruck für ihre Geschäftsmodelle aufgrund der Krisen. Die vorrangigen Bereiche für Maßnahmen sind der Mangel an Fachkräften (88%), die Verbesserung von (digitalen) Abläufen (66%) und das Kostenmanagement (58%).

Mit ESG-Kriterien bei Bankgesprächen haben die meisten noch keine Erfahrungen gemacht. Sie sind aber aufgrund regulatorischer Vorgaben, dem Kundenverhalten und der eigenen Motivation davon überzeugt, dass diese Kriterien an Bedeutung gewinnen werden.

Die Pressemitteilung finden Sie hier.

Die vollständige Studie können Sie unter kontakt@whf-ag.de gerne anfordern.